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Heiner Lauterbach: Im Interview über Golf, Hingabe und Demut

 Auf die meisten Erfahrungen möchte ich nicht verzichten. Heiner Lauterbach

Heiner Lauterbach macht täglich 20 Minuten Fitness. Die hilft ihm über die Wintermonate, für die nächste Golfsaison fit zu bleiben. Foto: Pio Mars für green

Was muss er noch beweisen? Kein anderer hat seit drei Jahrzehnten so eine Präsenz im Fernsehen, Film und auf der Bühne wie Heiner Lauterbach. Nach wie vor zählt der in Köln aufgewachsene Schauspieler zu den gefragtesten seiner Zunft. Lauterbach spielte eindrucksvoll in Fernsehserien wie ‚Ein Fall für Zwei‘, ‚Eurocop‘ und ‚Der Verleger‘. In Bölls ‚Die verlorene Ehre der Katharina Blum‘ und Williams ‚Endstation Sehnsucht‘ begeisterte er ein großes Theaterpublikum. Lauterbach wurde mit dem Bambi, dem Bayerischen Filmpreis und dem Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet. Privat wurde schon immer viel über Lauterbachs bewegtes Leben geschrieben. Zu seinem 60. Geburtstag hat Heiner Lauterbach, parallel zur Veröffentlichung seiner Autobiografie ‚Man lebt nur zweimal‘ bei Lübbe, seine erste Fitness-DVD produziert.

‚Kerngesund‘ präsentiert sich der prominente Schauspieler und gute Golfer – der mit seiner gesunden Lebensweise und seinem täglichen Workout-Programm auf Bewegung schwört – im Gespräch mit GREEN. Wir trafen den Schauspieler, Sprecher und Produzenten im gerade renovierten, stilvollen Clubhaus des GC Starnberg.

green: Herr Lauterbach, haben Sie mit Golf angefangen, weil es in Ihren Kreisen in war?

Lauterbach: ‚Mein Vater spielte Golf und tut das immer noch. Ursprünglich begann ich mit elf Jahren, da nahm ich ein paar Trainerstunden. Das war 1964 und Golf noch eine elitäre Geschichte. Als Kind hat mir das deswegen nicht so viel Freude bereitet. Ich bin doch lieber zum Fußball gegangen. Vor zwölf Jahren fing ich wieder mit Golf an.‘

green: Wie oft kommen Sie in der Woche zum Spielen?

Lauterbach: ‚Wenn ich arbeite, so gut wie gar nicht. Vielleicht am Wochenende einmal. Wenn ich nicht arbeite und das Wetter schön ist, kann es schon sein, dass ich siebenmal die Woche gehe oder zumindest auf der Driving Range stehe.‘

green: Heute sieht es trüb aus und trotzdem sind Sie draußen. Keine Spur von Schönwetter-Golfer?

Lauterbach: ‚Wenn es bedeckt ist, ist es nicht so heiß und sollte es regnen und die Schlägergriffe feucht werden, kann ich ja unters Dach gehen und Abschläge üben.‘

green: Mit welchem Handicap treten Sie an?

Lauterbach: ‚Das ist so eine Sache, also hier habe ich 10, aber ich habe mal mit den Sauerlands eine 6 in Bad Griesbach gespielt. Ich schätze, dass ich so dazwischen liege. Nun muss ich mal sehen, wie es bei den nächsten Turnieren läuft.‘

green: Machen Sie Geschäfte auf dem Golfplatz?

Lauterbach: ‚Geschäfte in dem Sinne mache ich gar nicht, höchstens Gagenverhandlungen. Doch die führt in erster Linie meine Frau Viktoria. Sie ist mein Manager.‘

green: Spielt Ihre Frau auch?

Lauterbach: ‚Sie hatte angefangen, wurde dann schwanger und möchte irgendwann wieder einsteigen.‘

green: Was veranlasst Sie, Golf so intensiv zu betreiben?

Lauterbach: ‚Ich habe früher viel Sport gemacht. Golf ist eine Sportart, die mittlerweile meinem Alter entspricht, die ich sicher noch zehn, zwanzig Jahre ausüben kann, auf allen schönen Plätzen der Welt – im Urlaub und wenn ich arbeite. Angenehm ist außerdem, dass man problemlos mit Partnern unterschiedlicher Spielstärke spielen kann – im Gegensatz zu Tennis oder anderen Sportarten.‘

green: Gibt es einen Golfplatz auf dem Sie besonders gern spielen?

Lauterbach: ‚Mein Heimatclub ist Beuerberg, sieben Minuten weit weg von Zuhause. Aber besonders gern spiele ich mit Freunden im Golfclub Starnberg. Dort gibt es keine Startzeiten und es ist immer herrlich ruhig.‘

green: Gibt es Golfer, um die Sie lieber einen Bogen machen?

Lauterbach: ‚Es gibt schon Leute auf dem Golfplatz, die ich nicht mag. Es herrschen manchmal für das feine Äußere ein rüder Ton und zu viel Unverständnis für einige Dinge. Aber alles in allem sind sehr viele nette Leute dabei.‘

‚Golf ist eine Sportart, die mittlerweile meinem Alter entspricht und die ich sicher noch viele Jahre ausüben kann‘

green: Würden sie Einsteigern empfehlen zu zocken, um rascher  Fortschritte zu erzielen?

Lauterbach: ‚Es ist egal, wie hoch man spielt. Ich kann ganz gut verlieren, das macht ja den Reiz eines jeden Spiels aus. Natürlich steht man unter Druck, die Situation ent- spricht etwa der eines Turniers. Das ist sicher besser, als allein rumzuspielen.‘

green: Würden Sie im Rückblick heute manches anders machen?

Lauterbach: ‚Auf die meisten Erfahrungen möchte ich nicht verzichten, die sind wichtig im Leben. Den ei- nen oder anderen Fehler würde ich natürlich nicht mehr machen. Aber alles in allem bin ich recht zufrieden.‘

green: Sie sind 1,82 Meter und wiegen nach eigenen Angaben 78 Kilo. Sie sehen auf dem Cover ihrer Fitness-DVD sehr durchtrainiert aus für ihr Alter.

Lauterbach: ‚Ich fühle mich auch sehr gut. Ich mache viel Sport, vom Golfen abgesehen. Wir haben zu Hause Trimmgeräte und natürlich gibt es am Starnberger See schöne Möglichkeiten, im Wald und am See zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren.‘

green: Haben Ihre Kinder zu dem Sinneswandel beigetragen?

Lauterbach: ‚Nein, ich habe zum Beispiel mit dem Alkohol am 3. November 2001 aufgehört, da wusste ich noch gar nichts von meiner Tochter und meinem Sohn.‘

green: Fiel es Ihnen schwer, keinen Tropfen Alkohol mehr zu trinken?

Lauterbach: Nein, das Leben verändert sich ein bisschen. Ich habe aufeinmal wesentlich mehr Zeit, die fülle ich mit sportlichen Aktivitäten. Die Basis ändert sich, auch der eine oder andere Bekannte wechselt. Aber: Ich meine, mir geht es sehr gut, ich bin glücklich und amüsiere mich auch, wenn ich das einmal so oberflächlich ausdrücken darf. Und das ist die Hauptsache.

green: Alle Gesundheitswerte voll im Griff?

Lauterbach: Ja, ja, die sind auch gut. Ich muss beruflich bedingt oft zum Arzt, Darsteller müssen ja versichert werden. Dementsprechend wird man permanent durchgecheckt.

green: Was ist Ihr Lebensmotto, auf was haben Sie sich gestützt, wenn Sie mal ein Tief hatten?

Lauterbach: ‚Ich habe den Leuten, mit denen ich zu tun hatte, immer gesagt: Man darf ein weiches Herz nicht mit einer weichen Birne verwechseln.‘

Das hat Heiner Lauterbach in der Golftasche:

‚Das Golfbag tragen kommt schon lange nicht mehr infrage. Mein Orthopäde hat mir das verboten. Mit der unglaublich belastbaren und kostbaren JuCad-Elektrokarre und der Tasche mit dem ausgereiften Ordnungssystem geht es leicht über die Runde.‘

‚Ich benutze den Kramski-Putter seit seiner Markteinführung, den auch mein Pro Christian Moculescu klasse findet.‘

‚Alle Eisen, auch die Wedges habe ich in Herzogenaurach bei Honmagolf fitten lassen. Sie geben mir ein fantastisches Gefühl beim Schwingen. Die Seele des Schlägers, wie es so schön heißt, ist der Schaft. Vier-Star-Schäfte mussten es sein, wegen der ‚vollendeten Präzision‘, so lautet es auch in der Werbung.‘

‚Die langen Eisen 3 und 4 tauschte ich gegen Hybrids aus. Ich mache keine Kompromisse in dieser Sache.‘

‚Meine Genauigkeit mit dem Driver ist deutlich höher geworden, seit ich den ‚Twin Marks‘ mit 10,5 Grad spiele. Auch die Hölzer 3, 5 und 7 ließ ich mir speziell anfertigen.‘

‚Ein schwarzer Strich erleichtert mir das Ausrichten beim Putten, und meine Initialen ‚H. L.‘ stehen in Schwarz auf dem Pro Vx 1. Und selbst beim Üben des kurzen Spiels nutze ich Pro V 1 Practice Balls von Titleist.

Frisch auf dem Markt: Fitness-DVD mit Heiner Lauterbach

‚Jede Zelle regeneriert sich besser durch den Sport, das Gehirn wird stärker durchblutet und man ist wesentlich konzentrierter, fitter, wacher, aktiver, aufnahmefähiger‘, so Lauterbach. Am Rande, aber nicht unwichtig: Für sein Cardio-, Kraft- und Koordinationstraining braucht es fast nichts, außer einer Matte, einem Stuhl und einem Handtuch. Seine Fitnessübungen lassen sich überall durchführen – und nebenbei schmelzen die Fettpolster –, natürlich in freundschaftlichem Umgang mit sich selbst.

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