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Bahrain: Nach Dubai und Abu Dhabi will der Inselstaat neues Golfreiseziel am Persischen Golf werden

Die Gastfreundschaft der Menschen und das reiche kulturelle Erbe sollen jetzt immer mehr Touristen nach Bahrain locken. Bislang schlummerte die Monarchie im Schatten der Metropolen Dubai und Abu Dhabi touristisch vor sich hin. Nun erwacht das Land der Perlen – auch für Golfspieler. Wo einst die Perlenfischer abtauchten, stehen inzwischen Luxushotels und gigantische Bürogebäude. Bis 2020 sollen in Bahrain 15 weitere Vier- und Fünf-Sterne-Hotels entstehen, auch Strandresorts. Das sehen die Pläne der Tourismusbehörde BTEA vor. Schon jetzt gibt es mehr als 175 Hotels und Appartement-Anlagen im Land. Für Golfer gibt es bis dato drei Golfplätze!

Bahrain bietet derzeit drei Golfplätze mit insgesamt 54 Golflöchern. Nachtgolfen ist auf dem 9-Loch-Course vom Royal Golf Club Bahrain möglich. Fotocredit: Bahrain Economic Development Board
Bahrain bietet derzeit drei Golfplätze mit insgesamt 54 Golflöchern. Nachtgolfen ist auf dem 9-Loch-Course vom Royal Golf Club Bahrain möglich. Fotocredit: Bahrain Economic Development Board

«Ob Kultur, Abenteuer, Kinderbetreuung: Wir wollen mit unseren Angeboten insbesondere Familien ansprechen», sagt Yousef Mohammed AlKhan vom Tourismusmarketing der BTEA. Und es sollen künftig mehr Touristen aus dem Westen kommen. Deutsche Reiseveranstalter wie Alltours und Thomas Cook Signature haben das Land ins Programm aufgenommen.

Die populärsten Sehenswürdigkeiten in Bahrain

Wer eine Woche Zeit hat, kann viel entdecken – bei einem Ausflug in die große Al-Fatih-Moschee, auf dem Perlen-Weg, in Muharraq mit seinen historischen Palästen, auf einer Fahrt zu den Leoparden im Nationalpark Al Areen. Die jahrtausendealte Festung Qal’at al-Bahrain bietet eine großartige Aussicht auf die Skyline von Manama und das Meer. In den Souks vermischt sich der Geruch von indischen Gewürzen und frischem arabischen Kaffee, zubereitet mit Kardamom und Safran. Wer etwas Adrenalin ausschütten will, kann Indoor-Skydiven, über die Formel-Eins-Strecke rasen oder mit dem Jeep in die Wüste fahren.

Auch der weltbekannte ‚Baum des Lebens‘ gedeiht seit etwa 400 Jahren in dieser Wüste. Von welcher Wasserquelle er lebt, gehört zu den Rätseln des kleinen Königreichs am Persischen Golf. Inzwischen kommen hier jeden Tag Touristen und Einheimische vorbei, ein Sicherheitsmann bewacht den Baum, das Besucherzentrum soll ausgebaut werden.

Bahrain hat den ältesten Golfplatz im Persischen Golf. Bereits 1929 wurde hier Golf gespielt.
Bahrain hat den ältesten Golfplatz im Persischen Golf. Bereits 1929 wurde auf dem Awaii Golfcourse  Golf gespielt. Alle drei liegen eng beinander 30 km von der Hauptstadt.

Drei Golfplätze 30 Km von der Hauptstadt Manamah – Bahrain

2018 gibt es drei Golfplätze in Bahrain, welche sehr nah beieinander liegen. Der beste von ihnen ist sicherlich die 27-Loch-Anlage vom Royal Golf Club. Seit 2012 managed und pflegt Troon Golf den Golfplatz, welcher zu den besten zählt. Wir fangen bei dem ältsten Golfplatz der Insel an, welchen man allerdings mögen muss, schlägt man hier von Matten wie bei Open9. Der Pflegezustand des Bahrainer Golfclubs ist nicht so toll, wie Euch ein aktuelles Instagram-Bild sehr schön zeigt:

https://www.instagram.com/p/Be11JRcFJF1/?taken-at=575130132823503

Erster Golfplatz im Persischen Golf

Historisch gesehen spielte man bereits 1927 Golf in Bahrain. Die Arbeiter vom Erdölunternehmen Bapco, welches zwar Bahrain gehört, aber von einem US-Unternehmen 1929 betrieben wurde, brachten das Golfspiel aus USA mit. In der Nähe des Firmengeländes in Awali bauten sie sich sechs Sand-Fairways, um nach der Arbeit zu spielen. Bis 1937 wurde der Bapco-Golfclub, wie er damals hieß, von den Angestellten auch geführt. Den richtigen Golfcourse baute man in den 40er-Jahren. Reste von Abschlägen und Bunkern des ursprünglichen Golfplatzes sind noch westlich des 11. Grüns zu sehen. Der Kurs wurde von Colin Pendell-Smith, einem Mitarbeiter des Bapco-Unternehmens, entworfen.

1954 gab es dann auf den heutigen Awali Golf Club (9 Loch) das erste Golfturnier gegen die Mitarbeiter des Qatar Petroleum Unternehmen. 1964 wurden hier die ersten Bahrain Open Championship ausgerichtet.

Zweiter Golfplatz in Bahrain

Der Golfplatz wurde 1974 gegründet und ist ein Sandplatz in der Nähe von Riffa. Der Platz ist 18 Löcher mit einer schönen Lage unter einem alten Fort (Riffa Fort) mit einem netten Coffeshop auf einem Sandhügel. Allerdings

Aktuellster Golfplatz unter Troon

Der Royal Golf Club mit 6.494 m Länge wurde vom Engländer Colin Montgomerie entworfen, 2008 eröffnet und seit 2012 von Troon Golf geführt. Ein 9-Loch-Par 3-Akademieplatz bietet Nachtgolfen. 2015 wurde die 27-Loch-Anlage mit den World Golf Awards ausgezeichnet.

https://www.instagram.com/p/BcXw7LlBJPn/?taken-by=kevinmurrayphotography

Das historische Basarviertel Manama Souk wird erneuert. Seit November 2017 erlaubt eine neue Shopping-Promenade den Spaziergang entlang der Bahrain Bay. In der alten Stadt Muharraq wird ein historischer Perlen-Weg für Touristen ausgebaut, der von der Geschichte des Perlentauchens erzählt. Darüber hinaus lockt das Land mit blitzblanken Privatstränden, bezahlbaren Hotels und aufregendem Nachtleben.

Saudis lieben Bahrain

Im vergangenen Jahr kamen rund 12,2 Millionen Touristen nach Bahrain, die meisten davon aus Saudi-Arabien. Man sieht die Saudis tagsüber in den klimatisierten Hotellobbys sitzen und spät abends in den Nachtclubs. Ihr Ruf unter den Einheimischen ist nicht der beste. Ein Taxifahrer schimpft: «Sie glauben, sie können mit Geld alles kaufen.»

Wer sich auf der Straße umschaut, dem fällt aber sofort die bunte Mischung von Nationalitäten auf. Viele Inder, Pakistani, Europäer, Amerikaner und Südostasiaten leben hier oder besuchen die kleine Golfinsel. Dieser Mix erzeugt ein Klima der Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit.

Bis in die 1930er Jahre war die Perlentaucherei eine lukrative Einnahmequelle – zumindest für die Händler. Danach verlor der Wirtschaftszweig an Bedeutung und wurde von der Öl- und Gasindustrie abgelöst. Inzwischen gibt es nur noch wenige Perlenhändler. Taucher können zwar an einem Tag viel Geld verdienen, dafür braucht es aber viel Glück. Eine größere Perle zu finden, ist harte Arbeit und kann mitunter Monate dauern. Da der Verkaufspreis für die Perlen stark gefallen ist, lohnt sich die Arbeit für Taucher kaum noch. Nur noch etwa 1.000 Bahrainer haben eine Perlentauchlizenz. Für eine wohlgeformte, zehennagelgroße Perle bekommen sie inzwischen umgerechnet 675 Euro. Genug für eine Monatsmiete.

Perlentauchen für Touristen

Auch Touristen können heutzutage nach Perlen tauchen. Eine Tour führt mit einem erfahrenen Taucher raus aufs Meer. Dort gehen sie mit Schnorchel und Netz auf die Suche nach Austern. Maximal 60 Muscheln dürfen die Urlauber einsammeln. An Bord werden die Schalentiere mit einem Messer geöffnet. Wer eine Perle findet, darf sie behalten. Die Austern kommen zurück ins Meer, wo sie weiterleben.

Bahrain hat auch Seiten, die nicht so sehr für die staatliche Tourismuswerbung des Landes taugen: Frauen spazieren in kurzen Kleidern durch Shoppingzentren, ein homosexuelles Paar knutscht in einem Irish-Pub. Fast jeder spricht Englisch. Die ausgelassene Stimmung kocht im Unterhaltungsviertel Juffair über. Hier treffen leckere, günstige Restaurants auf «Happy-End-Massagen» und Nachtclubs mit Gastarbeiterinnen aus Thailand. Frauen sollten hier nachts nur mit einem Mann an ihrer Seite ausgehen!

Die Insel Bahrain wächst rasant – auf dem Rücken der Gastarbeiter aus Bangladesch oder Südostasien. Auch die Natur leidet unter dem Entwicklungsdruck: Der Mangrovenwald wird kleiner. Unternehmen holen den Sand vom Meeresboden und erweitern damit die Landfläche. Die wird dann bebaut mit Bürotürmen, Banken und Eigentumswohnungen. Die Straßen sind verstopft, immerhin besitzt jeder Bahrainer im Schnitt zwei Autos. Am Nachmittag verschwimmen die Hochhäuser im Smog, und den Fischern geht Plastik ins Netz.

Die Regierung sucht nach Lösungen für diese Probleme. Die Tourismusbehörde weiß um die Relevanz von Öko-Tourismus und Naturschutzprojekten. «Wir werden bei der Entwicklung unserer Naturschutzgebiete, zum Beispiel von Mashtan Island, sehr langsam vorgehen», sagt Yousef Mohammed AlKhan.

Ritz-Carlton mit Golf-Paket

Anreise und Formalitäten: Es gibt Nonstopflüge mit Gulf Air von Frankfurt/Main nach Manama in Bahrain. Von dort Weiterfahrt mit Taxi, Bus oder Mietwagen. Bei Mietwagen lohnt eine genaue Überprüfung der Versicherungsbedingungen. Der Reisepass muss noch sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein. Das elektronische Visum für Bahrain kostet 29 Bahrain Dinar (rund 65 Euro).

Übernachtung: Eine Übernachtung im Vier-Sterne-Hotel im Zentrum von Manama ist ab etwa 60 Euro pro Nacht und Zimmer zu haben. Ein Zimmer im Fünf-Sterne-Haus kostet zwischen 100 und 200 Euro pro Nacht. Das Ritz-Carlton liegt auf einer Privatinsel zwischen der Bucht von Manama und dem Stadtzentrum. Das Hotel zählt nicht nur zu den besten Hotels in Bahrain. Gäste spielen auf dem Royal Golf Club. 

Währung und Geld: In Bahrain wird mit dem Bahrain Dinar bezahlt. Für einen Euro gibt es etwa 0,44 Dinar (Stand: Dezember 2017). Geld kann in Banken und Wechselstuben eingetauscht und an Geldautomaten per Kreditkarte abgehoben werden.

Sicherheit: Bahrain ist ein sicheres Reiseland. Besucher sollten laut Auswärtigem Amt die örtliche Medienberichterstattung verfolgen, sich umsichtig verhalten und Demonstrationen meiden.

Outdoor-Tipp: Besuch der Kormorane auf den Hawar-Inseln, Abfahrt vom Hafen Al-Dur Jetty am Al-Fateh Highway. Ausflug in das Al Areen Naturschutzgebiet zu Gazellen, Impalas und den seltenen arabischen Oryx.

Kurzvisum für Touristen 

Manama (dpa/tmn) – Das Königreich Bahrain am Persischen Golf hat ein Kurzvisum für Touristen eingeführt. Es ist zwei Wochen gültig und kostet umgerechnet etwas mehr als 11 Euro (5 Bahrain Dinar), wie die Behörde für Staatsangehörigkeits-, Pass- und Wohnangelegenheiten mitteilt. Erhältlich ist es bei der Einreise oder online unter www.evisa.gov.bh. Bisher gab es teurere Visa für 30 Tage oder drei Monate. Für die Einreise nach Bahrain muss der Reisepass normalerweise noch mindestens sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein – für das Kurzvisum gilt dies jedoch nicht.

Autor: Sarah Thust, dpa und EG

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