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Golf und Ski: Interview über eine sportliche Kooperation

Auch bei der dritten Auflage des ungewöhnlichen Ski- und Golf-Turniers kooperiert der Bayerische Golfverband (BGV) mit dem Bayerischen Skiverband (BSV). GREEN traf den BSV-Geschäftsführer Klaus Rambach und Michael Then,Wettspielleiter des BGV.

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Klaus Rambach (BSV) und Michael Then (BGV). (v.l.n.r.) Fotocredit: Green

Was halten Sie den vom Golfen, Herr Rambach? Und wie denken Sie über das Skifahren, Herr Then?
Klaus Rambach: Ich bin begeisterter Golfer. Es ist wirklich faszinierend als Skifahrer zu sehen, wie so ein Golfball – bei mir inzwischen 170, 180 Meter weit rausfliegt.

Michael Then: Ich bin begeisterter Nicht-Skifahrer – aber sehr interessiert an der Sportart. Egal, ob das nordisch oder alpin ist.

Wie kam es zu der Idee, diese beiden Sportarten in den Ski-Golf-Masters zu verbinden?
Klaus Rambach: Es gibt ja schon Weltmeisterschaften in dem Bereich. Man hat also ein Vorbild. Wir als Skiverband veranstalten im Sommer bereits so eine Art Charity-Golfturnier, weil viele Skifahrer eben auch Golf spielen. Dann haben wir uns gedacht, man könnte ja Skifahren und Golf miteinander verbinden. Wir sind auf den Golfverband zugegangen – und dort war man gleich bereit, mitzumachen.

Also kam die Initiative vom Skiverband?
Klaus Rambach: Das beruhte auf Gegenseitigkeit.

Michael Then: Den letzten Anstoß gab ein Ehrenamtler, der für beide Verbände tätig ist.

Das Turnier ist als Spaßveranstaltung gedacht oder als sportlich-ehrgeiziger Wettkampf?
Klaus Rambach: Es steht schon der Wettkampf im Vordergrund. Wie hoch der sportliche Wert ist, sieht man an Markus Anwander, Cheftrainer im Deutschen Skiverband. Er ist Chef des Riesenslaloms auf der Zugspitze.

Michael Then: Auch ich sehe es als vollwertiges Turnier mit zum Teil sehr, sehr guten Golfern. Man muss sich nur Sebastian Rieger anschauen: Er ist ein ehemaliger Skikader-Athlet und gleich- zeitig herausragender Golfspieler, hat vier unter Par gespielt. Deshalb hat er wohl gewonnen.

Man muss also schon beide Sportarten sehr gut beherrschen, um sich durchzusetzen?
Klaus Rambach: Ja. Auch die Damensiegerin Karolina Haferkorn vom Golf Club Bad Tölz und der Senioren-Sieger Othmar Osenstätter bewiesen in beiden Disziplinen ihre Stärke.

Sie machen einen zufriedenen Eindruck.

Michael Then: Das Turnier verlief reibungslos. Auch dank der Sponsoren und Helfer.

Klaus Rambach: Wir sind voll zufrieden. Die Teilnehmer hatten tolle Bedingungen auf der Zugspitze und einen perfekten Golfplatz in Wolfratshausen – trotz Regen.

Aber es blieben dennoch viele Anmeldungen aus. Letztes Jahr waren es 70 Teilnehmer und damit noch doppelt so viele wie in diesem Jahr.

Michael Then: Ich glaube im Nachhinein, dass der Termin vielleicht ungünstig war. Viele hatten mit dem Winter und dem Skifahren schon abgeschlossen. Wir spielten zu dem Zeitpunkt schon wieder seit acht Wochen Golf.

Klaus Rambach: Der Termin muss aber immer zu dieser Jahreszeit sein, so dass man in den höheren Skigebieten noch Skifahren und trotzdem schon in Alpennähe auf einen Golfplatz gehen kann. Wir hatten ja auch schon die Idee, das Skirennen im Februar und das Golfturnier im Juni stattfinden zu lassen. Das bringt aber nichts, die beiden Teile gehören zusammen.

Michael Then: Wir haben in den Wochen danach bereits mit der Organisation für das kommende Jahr begonnen. Datum und Austragungsorte wurden bereits veröffentlicht, und wir sind sicher, 2015 ein größeres Teilnehmerfeld zu bekommen.

Wie ist der Meinungsaustausch, wenn sich Organisatoren aus Golf- und Skisport gegenübersitzen?
Michael Then: Wir sitzen sehr entspannt nebeneinander. Das macht wirklich Spaß. Klar: Man muss sich erst mal kennenlernen. Ich wäre nicht abgeneigt, die Zusammenarbeit auszubauen.

Klaus Rambach: Absolut. Also, passt gut.

Wie laufen diese Vorbereitungen?
Klaus Rambach: Intensiv, weil man sich abstimmen muss. Das Hotel ist abzusprechen, der bayerische Abend, Siegerpreise, alles drum herum. Der Aufwand soll sich natürlich lohnen.

Sind denn aufgrund der Ski-Golf-Masters die Mitgliederzahlen gestiegen?
Klaus Rambach: Das ist schwer messbar. Für diesen Zweck haben wir auch nicht diese Veranstaltung. Aber wir kriegen Aufmerksamkeit, denn der Event ist einfach etwas Besonderes.

Sie wollen aber schon das Interesse an der Sportart steigern?
Klaus Rambach: Klar, darum sitzen wir ja hier, tagtäglich. Die Frage ist: Was können wir tun, damit wir Wintersport und Golfsport attraktiv nach außen transportieren?

Die Mitgliederzahlen des Skiverbandes sinken, während die des Golfverbandes steigen.
Klaus Rambach: Ja, bei uns gibt es marginale Rückgänge. Die letzten Jahre geht es immer mal zwei Prozent hoch und zwei Prozent runter. Wir sind bei ungefähr 277.000 Mitgliedern. Wir versuchen, Kinder zum Wintersport zu bringen und dann letztendlich zum Skisport.

Ist es im Golf schwieriger, Mitglieder zu generieren? Das Image ist noch immer elitär.
Michael Then: Das ist ein Grundproblem der Sportart. Wobei das auch positiv sein kann, weil Golf dadurch etwas Begehrliches bekommt. Klar allerdings, dass man sich mit so einem Image bestimmte Zielgruppen vergrault. Wir wollen von diesem Image sicher nicht leben.

Also: Wie wird man diesen Ruf los?
Michael Then: Das Schwierige ist, die Leute auf den Golfplatz zu locken. Wenn sie mal da sind und angefangen haben, dann hören sie normalerweise nicht mehr so schnell auf.

Trotz der angestrebten Neuorientierung des Golfsports findet man in den Publikationen des BGV immer noch teure Anzeigenpartner. Stärkt man damit nicht das elitäre Image?

Michael Then: Das natürlich. Aber ich sag mal so: Man ist auf Sponsorengelder angewiesen. Und: Bestimmte Firmen suchen bestimmte Zielgruppen – die sie manchmal eben auch im Golf finden.

Wie wichtig sind Identifikationsfiguren, Stars wie Felix Neureuther?
Klaus Rambach: Wir brauchen solche Leitfiguren. Um vor Sponsoren aufzutreten. Aber auch, um zu zeigen, dass man in solchen Sportarten richtig erfolgreich sein kann.

Und braucht man im Golfsport Stars wie Martin Kaymer oder Bernhard Langer? Können sie die Jugend für diese Sportart interessieren?Michael Then: Unbedingt. Eine Sportart wird po- pulär, wenn Erfolge kommen. Wenn wir es schaf- fen, drei oder vier Leute in die Weltspitze zu brin- gen, würde uns das enorm helfen.

Die Ski-Golf-Masters sollen da ihren Beitrag leisten.
Michael Then: Auf jeden Fall!
Klaus Rambach: Das Sponsoreninteresse ist sehr groß. Für nächstes Jahr haben wir bereits im Sommer abgefangen, die Werbetrommel rühren, damit wir mit einem größeren Starterfeld aufwarten können.

Herr Rombach, Herr Then, wir danken Ihnen sehr für dieses Gespräch.

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