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42. Ryder Cup in Paris: Holt Team Europa den Sieg?

Wer wird wohl in Paris der Ryder Cup 2018 Gewinner sein? Team Europa will an diesem Sonntag den Ryder Cup im Le Golf National in der Nähe von Paris zurückerobern. Vor dem Finaltag liegt die Auswahl von Kapitän Thomas Björn im Kontinentalvergleich gegen die besten Golfer aus den USA mit 10:6 in Führung. In den abschließenden zwölf Einzeln benötigen die Europäer nur noch 4,5 Punkte, um die Trophäe zu gewinnen. Titelverteidiger USA würde 14:14-Remis zum Sieg genügen. Die Herausforderer aus Europa müssen mindestens ein 14,5:13,5 erreichen.

Frustiert: Golfstar Tiger Woods beim Ryder Cup. Foto: Alastair Grant/AP
Frustiert: Golfstar Tiger Woods beim Ryder Cup. Foto: Alastair Grant/AP

(dpa) Am Samstagvormittag hatten die Europäer mit tollem Golf drei der vier Team-Duelle gewonnen und ihren Vorsprung auf 8:4 ausgebaut. Die vier Nachmittags-Matches endeten 2:2. Die herausragenden Spieler auf europäischer Seite waren Francesco Molinari und Tommy Fleetwood. Das Duo aus Italien und England spielte an beiden Tagen zusammen und gewann alle vier Matches. Das hatte zuvor noch keine europäische Paarung geschafft.

Dagegen ist für US-Superstar Tiger Woods der Ryder Cup in Frankreich bisher ein Desaster. Bei drei Einsätzen konnte der 14-malige Major-Sieger mit seinen Spielpartnern keinen einzigen Punkt für das US-Team beisteuern.

Ryder Cup Samstag

Die europäischen Fans feierten ihre neuen Ryder-Cup-Helden Francesco Molinari und Tommy Fleetwood. «Europe, Europe, Europe», schrien tausende völlig begeisterte Golf-Fans am 14. Grün, als das Duo aus Italien und England ihren vierten Sieg im vierten Match im Le Golf National in der Nähe von Paris perfekt machte.

Die beiden Golfprofis waren auch am Samstag die herausragenden Spieler des Kontinentalvergleichs gegen Titelverteidiger USA. Nach zwei Tagen liegt das Team Europa mit 10:6 gegen die US-Auswahl in Führung und hat nun beste Chancen, die Trophäe zurück zu erobern.

Am Finaltag benötigt das Team von Kapitän Thomas Björn aus den abschließenden zwölf Einzeln nur 4,5 Punkte zum Sieg. Die USA braucht dagegen acht Punkte. Bei einem 14:14 behält der Titelverteidiger die Ryder-Cup-Trophäe. Am Samstagvormittag hatten die Europäer mit einer erneuten Gala-Vorstellung drei der vier Team-Duelle gewonnen und ihren Vorsprung auf 8:4 ausgebaut. Die vier Nachmittags-Matches endeten 2:2.

Auch an Tag zwei spielten sich British-Open-Champion Molinari und Ryder-Cup-Neuling Fleetwood in einen Rausch. Vier Siege in vier Matches. Das war in der langen Geschichte des wichtigsten Team-Events im Golfsport noch keinem europäischen Duo gelungen. «Wir waren heute so, so gut. Das ist wirklich emotional und wir haben erst Samstag», sagte der völlig überwältigte Fleetwood.

Europas Stars agierten an beiden Tagen als verschworene Einheit mit einem klaren Ziel. Teamgeist zu zeigen, war dem dänischen Kapitän Björn enorm wichtig. Und die Spieler folgten seinen Anweisungen. Immer wieder feuerten sie sich lautstark an, klatschen sich ab und gaben sich gegenseitig Tipps. «Es war ein guter Tag», sagte Björn, der seine Spieler aber vor Selbstgefälligkeit warnte. «Morgen ist es ein völlig anderes Spiel. Das hat heute eine Menge Energie gekostet. Wir müssen jetzt regenerieren und uns auf das konzentrieren, was vor uns liegt.»

Frankreich Alptraum

Für US-Superstar Tiger Woods sind Molinari/Fleetwood in Paris zum Alptraum geworden. Dreimal trat der 14-malige Major-Sieger gegen das Duo an, dreimal kassierte er mit seinem jeweiligen Spielpartner eine krachende Niederlage – zweimal mit Masters-Champion Patrick Reed, einmal mit Rookie Bryson DeChambeau. «Ich bin ziemlich angepisst von der Tatsache, dass ich drei Matches verloren habe», sagte ein frustrierter Woods. «Und ich hatte nicht das Gefühl, schlecht gespielt zu haben. Das ist das Frustrierende an den Matches.»

Damit droht der Ryder Cup für den Superstar und das US-Team zu einem Desaster zu werden. Dabei war der 42-jährige Kalifornier vor dem Golf-Gipfel in Frankreich der große Hoffnungsträger. Noch am vergangenen Sonntag hatte der langjährige Weltranglisten-Erste sein Comeback nach Verletzungen und privaten Problemen in Atlanta mit dem 80. Sieg auf der US-Tour gekrönt.

Fußballstadion Stimmung

Der 42. Ryder Cup ist unter dem ohrenbetäubenden Jubel tausender Fans im Le Golf National in der Nähe von Paris gestartet. Zum Auftakt der vier Duelle am Vormittag traten am frühen Freitagmorgen das US-Duo Tony Finau und Brooks Koepka gegen die Europäer Justin Rose (England) und Jon Rahm (Spanien) an. 45 Minuten später gingen die US-Superstars Tiger Woods und Patrick Reed sowie Francesco Molinari (Italien) und Tommy Fleetwood (England) als vierte und letzte Paarung auf die Runde.

Am ersten Abschlag herrschte eine Stimmung wie in einem Fußballstadion. «Olé, Olé, Olé», brüllten die europäischen Fans. Die Anhänger der Amerikaner konterten mit lautstarken «USA, USA»-Rufen – ganz zur Freude von US-Basketball-Legende und Golf-Edelfan Michael Jordan, der extra nach Paris gereist ist, um das US-Team zu unterstützen.

Auch Keith Pelley, Chef der European Tour und Boss der europäischen Ryder-Cup-Organisation, war mit der Stimmung voll zufrieden. «Es ist herausragend, einfach fantastisch», schwärmte der Kanadier, als er im Morgengrauen mit erhobenem Daumen die VIP-Tribüne betrat.

Ryder Cup auf europäischen Boden

Die US-Auswahl will in Paris ihren Titel beim Kontinentalvergleich der jeweils zwölf besten Golfer aus Europa und den USA von vor zwei Jahren erfolgreich verteidigen. Allerdings hatten die Amerikaner zuletzt 1993 den Ryder Cup auf europäischem Boden gewinnen können.

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