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DGV Verbandstag: Es geht um die Zukunft des Golfsports und die Zukunftsfähigkeit der Golfanlagen

DGV Verbandstag Programm 2018
DGV Verbandstag Programm 2018

… so die Worte des DGV Präsidenten Nothelfer, als er Anfang 2014 ankündigte, mit dem Einsatz von Arbeitsgruppen keinen Stein auf dem anderen zu lassen. Am Samstag sollen in Frankfurt die Weichen für Veränderungen und Belebung des Golfsportes gestellt werden. Im Vorfeld wurde kontrovers über die zur Abstimmung stehenden Maßnahmen diskutiert. Konkret haben die DGV-Arbeitsgruppen vier Handlungsfelder priorisiert, im Detail ausgearbeitet, welche am Samstag beim außerordentlichen Verbandstag zur Abstimmung stehen. Konkret sind dies: 

  • Beschlüsse zur Einführung einer Golf Flexcard  -> soll VCG ersetzen
  • Beratung für die Clubs -> soll Qualitäts- und Service Management der Clubs optimieren, Kosten trägt vermutlich der Club
  • DGV Ausweis Änderung -> Abschaffung Hologram welches 2009 eingeführt wurde
  • Mit 4.9 Mio € crossmediale Werbekampagne zur Mitglieder Gewinnung

Anmerkung : Es wäre interessant zu wissen, wer mit welcher Sachkompetenz in den Arbeitsgruppen vertreten war (Feedback gerne an info@exklusiv-golfen.de)  – UPDATE – Stimmen zum Verbandstag 

  • Darüber hinaus gibt es noch einzelne Anträge zur Abstimmung einzelner Clubs / Personen.

Zur Abstimmung geladen sind: Die ordentlichen Mitglieder – eingetragene deutsche Golfvereine – oder juristische Personen, Betreiber eines Golfplatzes – sowie die  Landesgolfverbände welche als „regionale“ Mitglieder im DGV gelten. Jeder Club hat eine Stimme, ein Landesverband hingegen 10 Stimmen und dazu ist jeder Landesgolfverband berechtigt, zwölf Stimmrechte einzelner Clubs bei den Verbandstagen zu vertreten. Heißt den meist politisch taktierenden und DGV-treuen Landesverbänden können die Golfclubs mit einer einzelnen Stimme kaum was entgegenhalten, so dass in der Vergangenheit Abstimmungen immer im Sinne des DGV durchgeführt wurden. Auch vor dem Umstand, dass sich viele Golfclubs nicht die Mühe machen, an den DGV- Verbandstagen entweder aus Unmut, Desinteresse oder anfallenden Kosten daran teilzunehmen, so dass Anträge zur Verbesserung der Golfstruktur einzelner Clubs in der Vergangenheit nie eine erforderliche Stimmenmehrheit erhielten.

Exklusiv-golfen.de hat Themen rund um den DGV aus verschiedenen Gründen bislang nicht kommentiert, zum einen weil der DGV mit Golf.de selbst sein Haus- und Hof-Portal fortwährend mit Privilegien gegenüber andern Golfmedien ausstattet und zum andern, weil wir inhaltlich wenig bis überhaupt nichts vom DGV selbst erfahren. So viel aus unserer Sicht zur Image- und PR-Arbeit des DGV.

An einigen Stellen wurde über die zur Abstimmung stehenden Punkte kommentiert und kritisiert (Link zu Golfidee und Link zu PGA Pro Mike Karl) Hier wurde viel Zeit und Mühe investiert, um substantielle Bemerkungen und Ideen auf Papier zu bringen. Daher wollen wir die vorgenannten vier Bereiche des DGV gar nicht weiter kommentieren. Ob die einzelnen vom DGV vorgeschlagenen Maßnahmen was bringen, wird die Zukunft zeigen – Erfolgskennzahlen zu den Maßnahmen werden vom DGV nicht verraten. Ob Sie die Zukunftsfähigkeit des Golfsports und das gewünschte Wachstum garantieren, daran haben wir große Zweifel.  Auf der einen Seite geht es darum neue potentielle Golfspieler für den Sport zu begeistern und auf der anderen Seite ein optimales Umfeld,  für solide wirtschaftliche und attraktive Rahmenbedingungen der Golfanlagen zu schaffen.  An beidem krankt es arg, obwohl wir noch nie so viele Professional Tourspieler wie aktuell mit KAYMER, SIEM, KIEFFER hatten. Immer weniger Golfanfänger,  welche sich dem Golfsport anvertrauen und diejenigen welche den Sport betreiben,  spielen immer weniger Golfrunden und Turniere,  wodurch die Clubs und deren wirtschaftliche Basis zu leidtragenden werden. Auf der anderen Seite haben Clubs steigende Lasten zu schultern,  dazu zählen verschärfte compliance & steuerliche Anforderungen in den letzten Jahren beim Turniersponsoring, so dass weniger Gelder zur Verfügung stehen, welche vor Jahren noch da waren,  die unkalkulierbaren Wetterkapriolen welche wir zunehmend erleben, die  stagnierende volkwirtschaftliche Konjunktur in diesem Lande, und steigende Kosten bei weniger Vollzahlern. Der Blick in die Zukunft fällt nicht viel euphorischer aus, auch wenn die Ryder Cup 2022 Euphorie den ein oder anderen auf Wolken trägt. So wissen wir,  dass es mit den neuen technologischen Möglichkeiten schon heute nicht mehr unbedingt einen Golfplatz braucht,  um eine Runde Golf zu spielen. Wir kennen mehr als ein Duzend Golfer persönlich, welche bereits eigene Trackmans oder GolfSimulatoren zuhause oder im Büro haben,  wo das Schlagen von Bällen ja sogar Runden eine schnelle und effiziente Möglichkeit bietet mit interessanten Gimmicks, welche  eine Anlage nicht bietet. Es ist eine Frage von nicht mehr als 6-7 Jahren bis die Trackmans dieser Welt auch für die Spitze der Golfer erschwinglicher werden.

DGV Progamm 2018  –  weit genug gedacht?

Aus unserer Sicht hätte es weiter gedachte strukturelle Veränderungen benötigt,  als das was jetzt ausgearbeitet wurde. Wie in der Politik,  so wirkt es, geht es mit Aktionismus darum, neue Maßnahmen einzuführen, welche die Clubs und oder der VCG dann bezahlen und am Ende die Belastungen der Clubs weiter steigen (Kosten für Consultants, Kosten für Kampagne, ..). Wir vermissen die Diskussion um folgende Punkte:

Erstmalige Sparmaßnahmen beim DGV wären ein gutes Signal an die Clubs gewesen. In den Augen der meisten Golf-Präsidenten und Clubmanager mit welchen wir in Kontakt sind und welche uns schreiben, wird beim DGV durch mangelnde Effizienz und Produktivität zuviel an Geldern absorbiert, die anderweitig hilfreich wären. Immerhin über 50 vollbezahlte Angestellte in der DGV Geschäftsstelle in Wiesbaden, vergleicht man dies einmal mit dem DFB welcher cirka 230 Personen beschäftigt (25.500 Vereine, knapp 7 Mio MItglieder), bleibt der Eindruck dass gewaltiges Potential auf der Strecke bleibt.  Unternehmen sourcen heutzutage Buchhaltung, Personal, Redaktion, Admin etc. aus, wieso muss ein DGV alles selbst betreiben. Und wenn bei Unternehmen die Roland Berger Gemeinkosten-Methode gilt, dass 20% der Gemeinkosten bei Umstrukturierungen immer gekürzt werden können,  sollte annäherndes auch bei einem Verband möglich sein.

Club-Leistungen des DGV angemessen ?

Ein ordentlicher DGV Golfclub zahlt in etwa rund 25.000 Euro an den DGV und nochmals cirka 10.000 Euro an den Landesverband jedes Jahr für die Abgaben auf die DGV Mitgliedschaften. Eine Menge Geld,  doch für welche  konkreten Gegenleistungen ? Wären diese Gegenleistungen in der freien Wirtschaft wirklich das Geld wert? Der DGV sollte den Clubs eine nachhaltigen Mehrwert für diese Gebühr bieten – oder aber diese Gebühren um sagen wir 10-20% reduzieren,  so dass die Clubs mit dieser Ersparnis / Förderung eigenes effektives lokales Marketing machen könnten, wie es die Region, der Club oder die jeweilige Situation erfordert oder aber die Servicequalität erhöhen. Dies wäre ein ordentlicher Wettbewerbsanstoss und Impuls, daraus was zu machen. Ein Wettbewerb welcher noch niemandem geschadet hat.

Wettbewerb: Der DGV hat es in all den Jahren nicht geschafft,  eine Wettbewerbsstruktur zu schaffen, stattdessen sind es Monopol- und Kartell-ähnliche Verhältnisse an welchen nicht nur die Golfclubs leiden. Zwei Dienstleister dominieren den Markt der Mitglieder-Verwaltung, Startzeiten-Reservierung, so dass hier Clubs im Verhältnis zu anderen Branchen wie der Hotellerie deutlich höhere Kosten,  bei vergleichbar geringeren Leistungen haben. Und obwohl der DGV nur ein kleiner Minderheitsgesellschafter bei golf.de ist, wird dort nach allen Seiten abgeschottet und Geschäft protegiert. Vom DGV initiierte offene Daten-Schnittstellen und API´s für neue attraktive Golfservices wie Apps und offene und direkte Teetime-Vermarktung  mit Dritten würde ein Wachstumswunder bewirken, wie uns immer wieder Beispiele aus der Online Welt zeigen.

Es ist für uns verwunderlich dass der DGV mit seiner PR und Marketing-Abteilung in knapp 5 Jahren nicht einmal bemüht war, uns zum Redaktionsgespräch zu besuchen (exklusiv-golfen.de hat eine monatliche User Reichweite zwischen 45.000 und 65.000 Unique Usern im Monat) und aus erster Hand Aufklärung und PR zu machen. Es stellt sich die Frage, ob überhaupt der Wille sowie die Marketing & PR-Kompetenz vorhanden ist, eine kostspielige Imagekampagne zu managen, sollte diese am Samstag die Abstimmung erfolgreich passieren ?

Golfmarkt in Deutschland zu bürokratisch ?

DGV, BVGA, GMVD, PGA, Landesverbände, VCG …und immer wieder  Präsidenten, Geschäftsführer, Mitarbeiter – es hat den Eindruck als sei der ganze deutsche Golfmarkt verbürokratisiert Anstelle einer Konsolidierung und Stärkung der Institutionen werden Besitztümer verwaltet, Gebühren berechnet anstatt Märkte geschaffen. Wenn jetzt der DGV auch noch ins Geschäft mit den Consultants einsteigt, dann ist dies eine Fehleinschätzung und das Risiko, ahnungslose Consultants auf die Golfanlagen zu schicken nicht weit her.  Auch ein Beispiel ist die Verbandszeitschrift welche im Köllen Verlag für die Golfmanager jeden Monat produziert wird: Beim lesen erhalte ich jedes mal das Gefühl, es muss eine alte Ausgabe sein: eingekaufte Partner, Supporter oder Sponsoren preisen dem Leser „Ihr“ Bestes. An der Qualität gibt es für uns genügend Zweifel, ob hier den Clubs bzw. dem Leser wirklich die beste Qualität geboten wird ? (Beispiele info@exklusiv-golfen.de)

Wir wünschen dem Golfsport in Deutschland mehr unternehmerische Macher sowohl auf Landes als auch auf Verbandsebene, weniger Politik und weniger Bürokratie und mehr demokratische Verhältnisse bei den Verbandstagen. Bspw. in der Form dass die Verbände nur noch mit 2 Stimmen abstimmen dürfen,  anstelle der 10 wie von Heiner Wolters vorgeschlagen, wäre dies ein Schritt zu mehr Basis Demokratie und höheren Wettbewerb für die guten Ideen im Golf.

weiter zum DGV Verbandstag – Abstimmungs Vollmacht für einen Landesverband    / Stimmen zum Verbandstag

LESETIPP

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