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Rückenschmerzen adieu: Interview mit Deutschlands Rücken-Papst Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer kam extra nach München, um sein neuestes Anti-Rückenschmerzen-Werk ‚Mein großes Rückenbuch – Wie Sie Ihren Schmerz besiegen‘ in der ZS Verlags-Zentrale in Schwabing vorzustellen. Auf 240 Seiten präsentiert er seinen aktuellen Wissensstand rundum den Rücken, gibt Tipps und zeigt Übungen, wie man sich selbst bei Schmerzen helfen kann! Der Amateurgolfer (aktuelles HCP 27) ist sich sicher, dass man bei Rückenschmerzen nicht zwingend Medikamente und OPs braucht, sondern Achtsamkeit und Fürsorge. Warum sein neues Buch die Rücken-Bibel für Golfer sein sollte! Wir haben ihn interviewt!

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer sagt zu Rückenschmerzen adieu! Fotocredit: Frank Rollitz, SchneiderPress
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer hat Rückenschmerzen den Kampf angesagt! Fotocredit: Frank Rollitz, SchneiderPress

Wo haben Sie eigentlich Golf spielen gelernt?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Als ich Gastprofessor in Havard, San Francisco und Georgia war nahmen mich die Kollegen immer nach der Arbeit auf den Golfplatz mit. So bin ich vor 25 Jahren zum Golf gekommen.‘

Ist Golf so eine ungesunde Sportart wie alle sagen?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Nein, aber man muss Körperstrukturen und Schmerzen begreifen. Das Thema Golf und Bandscheibe ist völlig übertrieben. Golfer haben nur ein Risiko und dass ist die Überanspruchung der Muskeln. Ist die Muskulatur verhärtet, werden die Gelenke zu schnell belastet und dann kommt es zu Schmerzen. Das ist die Hauptproblematik.‘

Können sich Golfer in Ihrem Buch wiederfinden?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Ja, für den Golfer ist es ja ganz wichtig, eine entspannte Muskulatur zu haben. Deshalb müssen Golfer bestimmte Muskelgruppen stärken, sich gut ernähren und bestimmte Übungen machen. Das alles findet man im Buch. Ich habe jetzt mein neues Rückenbuch nicht speziell für Golfer geschrieben, sondern einfach die allgemeine Situation, um ‚Rückenschmerzen adieu‘ sagen zu können.‘

‚Schmerzen werden falsch interpretiert‘

‚Für Golfer ist gerade die Drehbewegung so wichtig und wir haben ja genügend Menschen, welche, wenn sie älter werden genau darüber klagen, dass sie sich nicht mehr so drehen können. Deshalb habe ich Übungen, wo man das richitge Drehen auch wieder lernen kann. Viele sagen auf dem Golfplatz, dass sie ein Hüftproblem haben. Durch die einseitige Belastung ist es aber kein Hüftproblem, sondern meistens ein Problem mit dem ISG (Iliosakralgelenk). Ich zeige im Buch eine Übung, mit welcher man das ISG wunderbar entlasten kann. Ich gebe außerdem Taping-Anweisungen und eine Anleitung zum richtigen Muskeltraining.‘

Hat denn die Golfschwungbewegung wirklich Auswirkungen auf die Bandscheibe?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Die meisten Golfer denken, wenn sie Rückenschmerzen haben, ist es die Bandscheibe. In der Regel ist es aber nicht die Bandscheibe, sondern wirklich die Gelenke. Durch die Drehung verkürzt man auf der einen Seite und auf der anderen dehnt sich das Gelenk. Es ist unterschiedlich, aber meistens spürt man die Gelenke, nicht die Bandscheibe.‘

Gibt es eine SOS-Übung, welche man auf dem Golfplatz zwischendrin machen kann, wenn es zwickt?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Auf die nächste Bank beim Abschlag, aber eigentlich kann man die Übung auch freistehend machen! Den Knöchel auf das linke Knie legen, gerade hinsetzen (bzw. langsam in die Hocke gehen), Knie auf der Gegenseite runterdrücken. Man spürt das Zwicken im Rücken und kann je nach Intensität des Schmerzes dort hinein dehnen. Die Übung bewirkt die Entspannung der Gesäßmuskulatur und gleichzeitig des Muskels, der von innen nach außen zum Oberschenkel verläuft. Viele meinen, dass sie jetzt eine neue Hüfte brauchen. Das Röntgenbild zeigt viele kalkhaltige Stellen, welche im Alter ganz normal sind. Wer hier den Schmerz falsch interpretiert, löst unnötige Behandlungen aus.‘

Was halten Sie von Kaltstart?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Die Golfer wissen gar nicht, was sie damit auslösen können. Kaltstart ist völlig falsch. Zwar spürt man es vielleicht nicht sofort, aber man merkt es dann am dritten oder vierten Mal. Es ist nicht das Verletzungsrisiko selbst, es ist die Muskelzerrung, die eingeschränkte Kraftentwicklung, weil die Faszien nicht stimuliert wurden. Dehnen ist das A und O. Auch nach den Runde ist das wichtig!‘

Wie lange sollte die Dehnung vor und nach einer 18-Loch-Runde sein?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Das Warm-Up und das Cool-Down sollte jeweils zehn Minuten dauern. 10 Minuten dehnen, ganz in Ruhe. Langsam, bewusst. Beim Warm-Up auf der Stelle laufen sowie vordehnen, weil man vielleicht durch andere Aktivitäten am Vortages verkürzte Muskeln hat. Die Drehbewegungen sollte man ebenfalls andeuten, entweder mit oder ohne Schläger, aber nicht sofort ‚Draufdonnern’!

Gibt es im Buch eine Übung, welche für Golfer als Ausgleich perfekt wäre?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Die Katze finde ich sensationell, welche man direkt nach der Runde im Umkleideraum oder abends daheim machen kann. Aber auch Übungen mit dem Gymnastik-Ball sind für den Golfer unheimlich gut. Wenn man einfach wechselseitig einen Arm nach hinten und oben streckt, bekommt man eine wunderbare Dehnung im Rücken. Man muss nicht alle Übungen in meinem Buch machen, nur 2-3 Übungen raussuchen, die zu einem passen.‘

Haben Sie selbst noch Ambitionen, Ihr Handicap von 27 zu verbessern?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: ‚Ja, aber nicht auf Teufel komm raus.‘

Mehr zum Buch auf der Verlagsseite vom ZS Verlag!

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