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Dustin Johnson bezwingt Major-Phobie und gewinnt US Open – Ein Porträt

Pittsburgh (dpa) – Jahrelang galt Partygänger Dustin Johnson als ewiges Talent, das die großen Turniersiege nur so wegschmiss. Im 29. Anlauf stemmte der Golfprofi mit den 300-Meter-Abschlägen erstmals eine Major-Trophäe in die Höhe.

Dustin Johnson
Dustin Johnson posiert bei den US Open mit seiner Trophäe. Foto: Tannen Maury

Gratulation
Golf-Legende Jack Nicklaus gratulierte Dustin Johnson zum ersten Majorsieg. Foto: Tannen Maury

Überragend
Dustin Johnson war der überragende Spieler bei der US Open. Foto: Tannen Maury

Bunkerspiel
Auch das Spiel aus dem Bunker beherrscht Dustin Johnson. Foto: Tannen Maury

Johnson-Brüder
Dustin Johnson bedankte sich nach seinem Sieg bei seinem Caddie und Bruder Austin. Foto: Erik S. Lesser

Einbruch
Der Ire Shane Lowry erlebte auf der Schlussrunde einen Einbruch. Foto: Tannen Maury

Drei Tage vor seinem 32. Geburtstag setzte sich der Amerikaner bei der 116. US Open im Oakmont Country Club bei Pittsburgh durch. Ein Resultat seines Reifeprozesses. Er trainiert mit Butch Harmon, dem ehemaligen Coach von Tiger Woods. Und die wilde Zeit vor 2014, als er von der PGA Tour für sechs Monate wegen angeblichen Kokainkonsums gesperrt wurde, ist endgültig vergessen.«Ich denke, ich habe es verdient, hatte in der Vergangenheit schon einige Gelegenheiten, habe es da aber nicht hinbekommen. Deshalb fühlt sich das hier umso schöner an», sagte Johnson. Als er seine Schlussrunde mit einem Birdie beendete, waren seine Verlobte Paulina Gretzky und Sohn Tatum die ersten Gratulanten. Seine Familie bei seinem Triumph am Vatertag dabei zu haben, ‚mache alles perfekt‘, so Johnson.

Mit einem Gesamtergebnis von 276 und drei Schlägen Vorsprung auf seine Landsleute Jim Furyk und Scott Piercy sowie Shane Lowry aus Irland gewann er souverän. Das Preisgeld von 1,8 Millionen Dollar erhöht seine Einnahmen auf fast 35 Millionen (30,9 Mio Euro). Im Vorjahr hatte er als Zweiter bei der US Open den Sieg auf dem letzten Grün noch Landsmann Jordan Spieth überlassen müssen, 2011 war der künftige Schwiegersohn von Eishockey-Legende Wayne Gretzky. Zweiter bei den British Open geworden. 2010 hatte Dustin Johnson bei der PGA-Championship das Stechen gegen Bubba Watson und den späteren Sieger Martin Kaymer verpasst, weil er den Schläger in einem Sandbunker aufgesetzt und dafür einen Strafschlag bekommen hatte.

Am Sonntag erinnerte einiges an jene Szene von vor sechs Jahren. Auf der fünften Bahn bewegte sich Johnsons Ball kurz vor seinem Putt leicht. Die Offiziellen sahen sich die Sequenz in der Videoaufzeichnung ganz genau an, konnten jedoch nicht erkennen, ob Johnson den Ball mit dem Schläger berührt hatte. Erst am zwölften Loch teilten sie ihm mit, dass er dennoch womöglich mit einem Strafschlag rechnen müsse. Trotz dieser Belastung spielte «DJ» konzentriert seine Runde zu Ende und nahm letztlich sogar ohne Widerworte den Strafschlag in Kauf.

Einen enttäuschenden Tag erlebte Lowry. Er war mit vier Schlägen Vorsprung auf die Schlussrunde gegangen, zeigte aber Nerven und kam mit einem Ergebnis von 76 ins Clubhaus. Martin Kaymer, der die US Open 2014 gewonnen hatte, schloss das zweite Major des Jahres mit einer 71 ab und wurde mit 289 Schlägen 37. im Klassement. «Heute war mein bester Tag, ich habe mir viele Chancen erspielt, aber sie nicht nutzen können», sagte Martin Kaymer. Genauso erging es Titelverteidiger Jordan Spieth, welcher mit den schnellen Grüns nicht zurechtkam. Kaymer verließ dennoch mit einem positiven Gefühl den Ausflug auf die PGA-Tour: «Ich hatte gute Schläge und es geht in die richtige Richtung. Ich fühle mich gut für diesen Sommer, als nächstes kommen die French und Scottish Open, da will ich mich in eine gute Position für den Ryder Cup bringen.» Wegen des dichten Wettkampfkalenders mit Olympia lässt der zweimalige Majorsieger die BMW International Open in der nächsten Woche in Pulheim aus.

Von Heiko Oldörp und Britta Körber, dpa

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