Nicht weit von Windsor Castle befindet sich in der Grafschaft Surrey vor den Toren Londons Wentworth Club mit dem Traditions-West-Course. 1926 von Harry Colt errichtet, hat der Platz viele große Turniere erlebt, den Ryder Cup 1953, von 1964 bis 2007 das World Matchplay, seit 1984 die BMW PGA Championship. Über ein Jahr lang hat Ernie Els den traditionsreichen West Course überarbeitet und die BMW Championship vom 20. bis 23. Mai 2010 finden als 1. Golf-Event nach dem Re-Design statt. Els besitzt selbst auf dem Gelände ein Haus und firmiert sogar als ‚Mr. Wentworth‘, immerhin hat er sieben Mal das World Matchplay gewonnen.

Nach der BMW Championship 2009 blieb der Kurs fast ein Jahr lang gesperrt, damit Ernie Els den Platz überarbeiten konnte. Nicht zuletzt an den Grüns wurden nachhaltige Veränderungen vorgenommen. Seit Jahren schon hatte sich der dreifache Majorsieger für ein Redesign eingesetzt. Wie auch bei anderen traditionsreichen Plätzen wurde dieses nicht zuletzt erforderlich durch die technologischen und athletischen Fortschritte des Golfsports. Um den Kurs wettbewerbsfähig, variabel und strategisch anspruchsvoll zu halten, ließ Els ihn 2005 in einem ersten Schritt um 280 Meter verlängern und 30 neue Bunker einsetzen.
Dabei wurde unter anderem das Par-5-Schlussloch erschwert, vor allem aber widmeten sich Els und sein Team den Grüns. So wurde das Poa Annua Gras durch Colonial Bent Gras ersetzt und die Drainage verbessert. Wie der Rest des Platzes befinden sich die Puttingflächen jetzt auf absolutem internationalen Spitzeniveau.
‚Ich freue mich auf das Feedback meiner Kollegen‘, sagt Els, ‚Um ehrlich zu sein: Ich denke, sie werden den Platz lieben.‘
Bereits vor Beginn der BMW PGA Championship hat das Redesign von Els denn auch manche Spieler zu wahren Lobeshymnen hingerissen. Der dreifache Majorgewinner Padraig Harrington aus Irland berichtete nach einer Trainingsrunde: ‚Ich bin sehr beeindruckt von den Änderungen und besonders froh darüber, wie sich die Grüns jetzt putten lassen.‘ Harrington gehörte zu den Spielern, denen der West Course unter den alten Bedingungen nicht sonderlich entgegen kam. ‚Aber als ich hörte, dass die Grüns remodelliert werden, sagte ich: ‚Wenn das passiert, werde ich einer der ersten auf dem neuen Kurs sein’. Wie Harrington kehrt Ian Poulter nach zweijähriger Abstinenz zur BMW PGA Championship zurück. Auch der Engländer, momentan Führender in der europäischen Jahresbestenliste ‚Race of Dubai‘, begründete dies nicht zuletzt mit seiner Vorfreude auf den neuen Platz. Derweil erklärte sein Landsmann Lee Westwood, als Vierter bester Europäer in der Weltrangliste: ‚Mir gefallen die Veränderungen. Ich glaube, wir bekommen durch sie ein noch besseres Starterfeld für unser Flagship Turnier. Das ist großartig.‘
Bei allen Veränderungen hat der West Course seine herausragenden Merkmale nicht verloren. Immer schon stand dieser Platz für Spektakel und Angriffsgolf, wozu nicht zuletzt die beiden Par-5-Löcher zum Schluss beitragen. ‚So ein Finish bedeutet einfach Spaß und Aufregung‘, sagt Titelverteidiger Paul Casey. ‚Alles kann passieren. Das ist das Schöne an Wentworth.‘
Da Wentworth Club insgesamt drei 18-Loch-Golfplätze hat (West-, Ost- und Edinburgh-Kurs), war die Sperrung von Wentworth für ‚Members only‘ kein Problem, denn als Golfer konnte man die beiden anderen beiden Plätze von H.S. Colt spielen, welcher als 1. Golfplatzarchitekt auch die Golfplatzkunst etablierte. 1926 stellte der Engländer H.S. Colt Wentworth fertig. Sein Markenzeichen: Kleinode aus Heidekraut und Ginster, welche er in den Heidegürtel um London einflochte. An der Universität von Cambridge führte er das Golfteam an und neben Wentworth gehören zu seinen Golfplatz-Meisterstücken auch Swinley Forest, St. George’s Hill, Sunningdale und Moor Park in der Umgebung Londons.
Wentworth Golf Club, Wentworth Drive, GU25 4LS Virginia Water, Surrey, Großbritannien, Tel. +44 1344842201, www.wentworthclub.com