Sieg bei der prestigeträchtigen PLAYERS Championship, Triumph bei der US Open, grandioser Erfolg mit dem europäischen Ryder Cup Team und vier Top-Ten Platzierungen. Martin Kaymer spielte 2014 seine bislang beste Saison auf der PGA Tour. Letztes Jahr noch 84. im FedExCup, verbesserte sich der 29-Jährige in dieser Saison um 68 Plätze.

Martin Kaymer ist wieder ganz oben in der Weltspitze und hat in diesem Jahr zwei der größten Turniere der Welt gewonnen. Das hat kein anderer Spieler geschafft. Er sei, wie er selbst sagt ‚vom Kopf her reifer‘ und mit mehr Selbstvertrauen ausgestattet. Und genau so erlebte man auch Martin Kaymer in der Saison 2014. Ein Champion war er schon zuvor, zumindest seit dem Sieg bei der PGA Championship 2010 und dem Aufstieg zur Nummer eins der Weltrangliste im Februar 2012. Dies war vielleicht ein wenig überraschend. Doch aufgrund der Titel, die er errang, und sicher auch seit dem entscheidenden Putt beim Ryder Cup im gleichen Jahr, ist Kaymer gereift. Er sieht das so: ‚Ich weiß, dass ich die Sachen gut gehandhabt habe. Das ist langfristig unheimlich wichtig. Deshalb würde ich sagen, dass ich jetzt ein viel besserer Spieler bin.‘
Bei seinen großen Triumphen 2014 – der Players Championship und den US Open – hat Martin Kaymer vom ersten bis zum letzten Tag geführt. Der Zuschauer konnte sehen, ja förmlich spüren, wie unangespannt er trotz allem blieb und sich selbst nicht unter Druck setzte. Kaymer ging bei beiden Turnieren, so schien es, von Anfang an mit viel Überzeugung an den Start. ‚Man muss für sich einen Weg finden, einfach da weiterzumachen, wo man am Vortag aufgehört hat,‘ sagt er, ‚aber auf eine Art und Weise, die locker ist. Aber wie man das macht, kann man nicht beschreiben. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Mir ist das bei der Players Championship und den US Open sehr gut gelungen. Das waren zwei ganz wichtige Erfahrungen für mich, von denen ich langfristig profitieren werde.‘
Vielleicht spiet er ja deswegen wieder ganz oben mit, weil er nicht mehr allzu viel über Technik nachdenkt und eher ein wenig ’naiv‘ spielt. Auch sieht man ihm an, dass er sich auf die Herausforderung geradezu freut. Eher souverän als verbissen. Ohne negative und viele Gedanken über ein ‚was wäre wenn‘. Das Dauerthema der letzten Zeit, sein Schwung, scheint dank intensivem Training mit Coach Günter Kessler auch gelöst. Das freut Kaymer: ‚Heute muss ich mir kein Bein mehr ausreißen, um einen Draw zu spielen, obwohl mein natürlicher Schlag in der entgegengesetzten Richtung als Fade verläuft. Ich habe jetzt alle Möglichkeiten.‘ Man kann sicher sein, dass er seine Möglichkeiten auch in der kommenden Saison konsequent nutzt. vh
Der Artikel (S.64 bis 67) erschien im Golfmagazin ‚green‘ – Das Magazin des Bayerischen Golfverbandes