Pulheim/Köln. Nach seinem 41. Platz bei den US Open ist Alex Cejka bereit für das nächste Saisonhighlight: die BMW International Open auf dem Gut Lärchenhof. Trotz Jetlag und einer kurzen Nacht stand der Routinier am Dienstag um 7.00 Uhr schon wieder auf dem Platz, wie er im Interview verrät.
Herr Cejka, Ihr letzter Schlag bei den US Open liegt nur wenige Stunden zurück – und schon stehen die BMW International Open auf dem Programm. Wie geht es Ihnen?
Alex Cejka: ‚Es geht mir gut. Ich bin ein bisschen müde und schon um 2 Uhr nachts wieder wach geworden. Dann ging es früh auf die Anlage, wo ich direkt 18 Löcher gespielt habe. Ich fühle mich ein bisschen schlapp, aber der Flug war super. Insgesamt bin ich gut drauf.‘
Waren Sie mit Platz 41 bei den U.S. Open im Olympic Sport Club zufrieden?
Cejka: ‚Ja, in jedem Fall. Vielleicht hätte ich fünf Schläge besser spielen können, aber das gilt wahrscheinlich für jeden Spieler. Ich habe mit Ausnahme von ein paar dummen Fehlern ordentlich gespielt. Es läuft in der letzten Zeit gut bei mir, was sich auch an den Ergebnissen zeigt. Ich hoffe, es geht so weiter.‘
Wie ist die Saison bisher für Sie gelaufen? Wie sieht es mit Ihrer Grasallergie aus?
Cejka: ‚Das Jahr hat für mich langsam angefangen. Ich hatte sechs Turniere, um meinen Medical Status für diese Saison zu behalten. Also musste ich mir die Turniere sehr genau aussuchen. Vielleicht hätte ich zu Beginn des Jahres etwas mehr an der Westküste spielen sollen. Aber ich war nicht fit. Unter anderem hat mir ein Tennisarm Probleme gemacht. Nun liegt das alles hinter mir. Ich fühle mich gut, und entsprechend spiele ich auch wieder mehr. Aich die Grasallergie ist komplett ausgestanden. Es hat lange gedauert, bis man herausgefunden hat, was wirklich dahinter steckte. Jetzt bin ich aber seit Monaten beschwerdefrei. Das ist klasse. Hinzu kam auch noch eine Lebensmittelallergie. Ich habe viele Injektionen und Medikamente bekommen, die mich müde gemacht haben. Jetzt weiß ich genau, was ich essen darf und was nicht.“
Welche Nahrungsmittel dürfen Sie nicht mehr zu sich nehmen?
Cejka: ‚Das sind leider eine ganze Menge, zum Beispiel Fleisch, Shrimps, Nüsse, Bananen, Käse. Ich habe systematisch ausprobiert, auf was ich reagiere. Das hat eine ganze Weile gedauert. Auf Fleisch zu verzichten, war besonders hart für mich. Ich musste meine Ernährung komplett umstellen und habe viel Gewicht verloren. Das war für den Körper eine große Umstellung. Mir ging es wirklich nicht gut. Seitdem steht viel Salat auf meinem Speiseplan. Man kann sagen, dass ich mich nun richtig gesund ernähre. Die Zeiten von Burger, Pizza und anderen Dingen, die ich gerne gegessen habe, sind vorbei.‘
Welcher Arzt hat Ihnen helfen können?
Cejka: ‚Ich war bei vielen Ärzten in den USA und auch in Deutschland. Aber wirklich geholfen hat mir ein 90 Jahre alter Chinese. Er hat mir einfach gesagt, was ich nicht mehr zu mir nehmen darf. Ich habe zwei Tage lang nur Reis gegessen, dazu ein bisschen Akupunktur – und weg war es. Den Kontakt zu diesem Spezialisten hatte ein Freund hergestellt. Und als ich Ende 2011 bei den Thailand Open gespielt habe, bin ich zu ihm gefahren.‘
Jetzt stehen die BMW International Open bevor. Worauf kommt es hier an?
Cejka: ‚Ich kenne diesen Platz gut und habe hier schon einige Male gespielt. Die Ergebnisse haben immer gestimmt. Mir gefällt der Kurs, er ist in einem tollen Zustand. Das Rough ist relativ hoch, das hat mich erstaunt. Die Fairways sind ein bisschen enger, als ich das in Erinnerung hatte. Außerdem ist es nass, und der Ball rollt nicht. Das wird sich in den kommenden Tagen sicher noch etwas ändern. Auf dem Grün habe ich mich noch etwas schwer getan. Aber bis Donnerstag sollte ich den Speed auf den Grüns im Griff haben. Meine Putts heute waren noch nicht besonders. Aber dafür gibt es ja die Proberunde.‘
Wie lauten Ihre Ziele für den Rest der Saison?
Cejka: ‚Wie jeder Golfer möchte auch ich natürlich gut spielen. Aber im Vordergrund steht für mich, dass ich gesund bleibe. Das ist viel wichtiger als die Platzierungen. Die vergangenen eineinhalb Jahre waren wirklich nicht einfach. Jetzt fühle ich mich gut – und möchte, dass das so bleibt. Wenn es mir gut geht, dann kann ich auch wieder härter und intensiver trainieren. Die Ergebnisse kommen dann von ganz alleine. In den USA werde ich noch circa sieben Turniere spielen, den Rest dann hier in Europa.‘