Nach dem dritten Tag BMW International Open 2011 liegen die ersten 15 Spieler nur fünf Schläge auseinander. Unter den Titelanwärtern befinden sich so prominente Namen wie der ehemalige Weltranglisten-Zweite Sergio García (Spanien), der zweimalige US-Open-Champion Retief Goosen (Südafrika) oder der 18-jährige Shooting Star Matteo Manassero (Italien). Auch die zwei verbliebenen Deutschen, Martin Kaymer (Mettmann) und Marcel Siem (Ratingen), behaupteten sich mit Rang 23 bzw. Rang 16 im Vorderfeld.

In Führung liegt vor der Finalrunde am Sonntag der Engländer Mark Foster mit 202 Schlägen (68+68+66). Der 35-Jährige hat in seiner Karriere bislang ein European-Tour-Turnier gewonnen und weiß um die bevorstehende Herausforderung. „Hinter mir im Klassement sind viele absolute Topspieler, da wird morgen bestimmt einer ein niedriges Resultat spielen“, sagte Foster und schlussfolgerte: „Mit einer Par-Runde werde ich nicht gewinnen.“
Auf Foster folgt mit zwei Schlägen Rückstand ein Quintett aus García, Goosen, George Coetzee (Südafrika), Robert Coles (England) sowie Pablo Larrazábal (Spanien). Dabei überzeugte insbesondere García, dem mit 64 Schlägen das beste Ergebnis des Tages gelang. „Das war eine enorm wichtige Runde für mich“, sagte der 31-jährige Spanier, hinter dem die schwierigste Phase seiner zwölfjährigen Profikarriere liegt: „Beim Training gestern hat es ein bisschen Klick gemacht, und heute bin ich raus gegangen und habe mich gut gefühlt.“ Insgesamt spielte García neun Birdies und nur einen Bogey an Bahn 17.
Gute Aussichten im Kampf um die Siegprämie von 333 330 Euro bei dem insgesamt mit zwei Millionen Euro dotierten European-Tour-Event hat auch der junge Manassero, der mit vier Schlägen Rückstand auf Platz neun liegt. „Ich brauche morgen noch mal mindestens so eine Runde wie heute, um zu gewinnen“, sagte er nach seinem Umlauf mit 66 Schlägen.
10 800 Zuschauer auf der Anlage in München verfolgten natürlich vor allem die beiden deutschen Spieler. Kaymer gelang trotz der Unterstützung jedoch nur eine Par-Runde, nach der er mit insgesamt 210 Schlägen auf den geteilten 23. Platz zurückfiel. Als Knackpunkt erwies sich dabei ein Triple-Bogey an Bahn vier, als er den Ball ins Wasser chippte. „Da habe ich einfach zu aggressiv gespielt“, erklärte Kaymer, der sich nicht daran erinnern konnte, wann ihm zuletzt ein solches Missgeschick unterlaufen war.
Immerhin bewahrte er die Ruhe und glich sein Resultat durch vier Birdies auf den letzten sechs Löchern noch aus. „Ich habe ich mich gut zurück gekämpft“, sagte der Weltranglisten-Dritte. „Ich kann jetzt nur hoffen, dass ich 2008 wiederholen kann – mit einer 63 morgen“. Vor drei Jahren hatte er als erster Deutscher die BMW International Open gewonnen.
Zwei Schläge vor Kaymer liegt Siem auf dem geteilten 16. Platz. Allerdings verpasste er während seiner 71er-Runde eine bessere Platzierung durch viele vergebene Putts. „Ich habe richtig gutes aggressives Golf gespielt, nur meine Chancen auf den Grüns nicht genutzt“, sagte Siem. „Es lief heute einfach nicht so in meine Richtung.“
Pech hatte auch der Führende nach den ersten beiden Runden, Henrik Stenson. Dem Schweden unterlief an Bahn zehn ein Quadrupel-Bogey, als seine Kugel gleich zweimal das Wasser fand. Allerdings kämpfte er sich mit drei Birdies in Serie auf den letzten drei Löchern noch bravourös zurück und wahrte bei fünf Schlägen Rückstand zumindest eine Außenseiterchance. „Ich werde morgen rausgehen und angreifen“, sagte Stenson und hoffte auf Wiedergutmachung: „Vielleicht fallen ja ein paar Extra-Putts.“