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BMW International Open 2011: Martin Kaymer nach Tag 1

Martin Kaymers erste Runde begann unter schlechten Vorzeichen: gleich mit zwei Bogeys startete er heute morgen. Sein Problem: Zu viele Schwunggedanken! Nach den ersten neun Löchern atmeten seine Fans auf, denn dann lief es besser. Fast mit fünf Birdies am Stück konnte er auf Grün Nr. 18 dann doch noch mit der ersten Runde zufrieden sein. Und mit 70 Schlägen und -2 dürfte er im Moment auf dem geteilten 26. Platz auch keine schlaflose Nacht haben! Zum Vergleich: Der Schwede Gary Boyd (England) führt im Moment mit -7.

Herr Kaymer, schwach begonnen, stark aufgehört. Ihr Resümee der ersten Runde?

Martin Kaymer: Ja, ich habe echt schlecht angefangen mit zwei Bogeys auf meinen ersten beiden Löchern. An Bahn elf dachte ich, mit dem zweiten Schlag aufs Grün zu kommen. Es waren 220 Meter bis zum Anfang vom Grün, normalerweise ist das mit einem Holz 3 kein Problem. Insgesamt habe ich auf den ersten neun Löchern zu viele Gedanken im Kopf gehabt, viele Schwunggedanken, auch Gedanken über den Score, den ich spielen wollte. Der Platz spielt sich sehr einfach, das kann auch frustrierend sein, wenn man keine Birdies macht. Aber dann lief es besser. Ich habe fast mit fünf Birdies am Stück aufgehört.

Was war der Grund für den Umschwung?

Kaymer: Ich habe ein bisschen freier gespielt. Ich habe mir nicht mehr so viele Gedanken gemacht. Ich habe mir gesagt, ‚Du spielst jetzt seit 15 Jahren Golf, irgendwo muss der Schwung doch sein’. Es hat dann gut zusammengepasst und ich habe ein paar Putts gelocht. Ich bin sehr zufrieden mit zwei unter Par.

Ihr Trainer Günter Kessler ist hier, was ist der Stand bei Ihrem Schwung?

Kaymer: Wir arbeiten an denselben Sachen wie in den letzten Wochen, und es fühlt sich schon viel besser an. Wir gehen jetzt gleich noch auf die Range. Es wird besser. Ich muss einfach nur dran bleiben.

Sie haben mit Dustin Johnson zusammen gespielt, den Sie gut kennen. Wie war es, haben Sie sich viel unterhalten?

Kaymer: Es war sehr angenehm, wir haben über viele Sachen gesprochen. Auch über München, und dass er gern hier ist. Es hat viel Positives über das Turnier gesagt, was mich sehr gefreut hat, denn er hatte mich ja vorher nach meiner Meinung gefragt. Er ist glücklich hier und wird gut behandelt.

Haben Sie den Jetlag inzwischen abgeschüttelt?

Kaymer: Der Jetlag ist Gott sei Dank vorbei. Jetzt noch ein paar Bälle schlagen, dann noch ein bisschen ins Fitnessstudio, und dann ausschlafen.

Wie sehen Sie jetzt Ihre Chancen für das Turnier?

Kaymer: Auf diesem Golfplatz kann alles passieren. Ich habe noch 54 Löcher vor mir. Da wird es viele Chancen geben. Es ist allerdings sehr schwer Birdies zu spielen, weil die Grüns ziemlich tricky sind. Man muss geduldig bleiben. Und wenn der Putter heiß läuft, kann ich hier auch sechs, sieben unter Par spielen.

Sie stehen hier bei Ihrem Heimturnier natürlich unter sehr genauer Beobachtung. Spielen Sie deshalb vielleicht zurückhaltender und nicht so aggressiv wie manche Kollegen?

Kaymer: Ich kann nur aggressiv spielen, wenn sich der Schwung gut anfühlt. Das war das Problem. Es ist ein bisschen schade, dass ich bei diesem Turnier, das mir sehr wichtig ist, inmitten einer Schwungumstellung bin. Aber auf den zweiten Neun habe ich so gespielt wie sonst auch immer. Wenn ich jetzt noch gut trainiere, kann ich morgen hoffentlich so weiter spielen wie heute auf den zweiten Neun.

Wie nahe waren Sie auf Ihren zweiten neun Löchern an der idealen Vorstellung von Ihrem Schwung?

Kaymer: Ich bin nah dran, aber noch nicht da, wo ich hin möchte. Ich bin eben ein Perfektionist. Deshalb bin ich manchmal etwas ungeduldig, weil ich den Leuten natürlich etwas bieten möchte. Ich muss einfach nur weiterarbeiten. Ich bin nah dran, aber es dauert halt noch ein bisschen.

3.000 Zuschauer haben Ihren Flight verfolgt. Ist es schwer, das auszublenden?

Kaymer: Das brauche ich nicht ausblenden. Das finde ich super. Heute Morgen um acht Uhr die ganze linke Seite der 10. Bahn voll mit Menschen zu sehen – das ist eine extra Motivation. 2008 habe ich hier nur mit Hilfe der Zuschauer gewonnen. Ich habe immer noch das Bild vor mir, wie ich auf das 18. Grün geschlagen habe, und die Tribünen voller Fans mit deutschen Fahnen waren. So eine Stimmung versuche ich aufzusaugen und positiv zu nutzen.

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