Dienstag , April 16 2024

British Open – Championship

Das älteste Major der Welt – der Gewinner bekommt die Claret Jug

The Open Championship, oft auch als British Open bezeichnet (sollte man lieber nicht vor Briten tun, British Open sagen ist ein No-Go), ist das älteste Golfturnier der Welt und zählt zu den vier großen Major Turnieren. Neben den US Masters in Augusta, den US Open, und der PGA Championship ist es das einzige Major, das in Europa stattfindet. Die Open Championship ist mit 10,25 Millionen Dollar (rund 8,99 Millionen Euro) dotiert. Der Sieger bekommt rund 1,85 Millionen Dollar (1,62 Millionen Euro) und die Claret Jug überreicht.

Der Name ‚Open‘ bezieht sich darauf, dass bei diesem Turnier sowohl Amateure als auch Profis antreten dürfen. Theoretisch steht die Teilnahme also jedem offen, sofern er sich qualifiziert oder aufgrund besonderer Leistungen der Vergangenheit automatisch teilnahmeberechtigt ist.

Das Turnier wird jedes Jahr im Juli vom Royal and Ancient Golf Club of St Andrews (R&A) veranstaltet. Das Turnier ist jeweils so angesetzt, dass der Finaltag der dritte Sonntag im Juli ist. Der Austragungsort wechselt zwischen momentan neun Golf-Kursen. Wobei die Tradition gebietet, dass es sich um Links-Kurse handelt, welche typisch für das Golf in Großbritannien sind.

Open Austragungsorte

Im Jahr 2019 wird diese Regel jedoch gebrochen, denn im Juli wird dem Royal Portrush Golf Club in Nordirland die Ehre zuteil, die 148. Open auszurichten. Bereits ein Jahr zuvor, als in Portrush die ‚The Boys Amateur Championship‘ (wichtigstes europäisches Jugendturnier) ausgerichtet wurde, war jedes Mitglied bereits voller Vorfreude auf das Turnier.
Erst zum zweiten Mal werden die Open nicht in England oder Schottland ausgetragen.

Die Liste der gastgebenden The Open – Plätze wird „Rota“ genannt:

  • Carnoustie (2018 wurde hier die 147. Open ausgetragen)
  • Muirfield
  • GC Royal Birkdale
  • Royal Lytham and St Anne’s
  • Club Royal Liverpool (Hoylake)
  • Royal St George’s
  • Golfclub Royal Troon
  • St Andrews Old Course (häufigster Austragungsort mit 27 Turnieren)
  • Turnberry

Gespielt wird bei den Open um das traditionelle Claret Jug. Dieser ursprüngliche Pokal ist seit 1928 im Clubhaus des Royal and Ancient Golf Club of St Andrews zusammen mit dem Championship Belt (1908 von der Familie Morris gespendet) ausgestellt.

Der derzeit in Gebrauch stehende Claret Jug wurde 1928 erstmals dem Sieger, Walter Hagen, überreicht. Jeder Gewinner darf den Originalpokal bis zur nächsten Open Championship behalten und bekommt dann eine Nachbildung der Trophäe. Die Claret Jug ist eine silberne Weinkaraffe und ist neben dem Green Jacket beim Masters in Augusta und dem Ryder-Cup-Pokal die berühmteste Trophäe im Golf-Sport.

Die 146. British Open im Royal Birkdale Golf Club gehört zu den vier wichtigsten Turnieren des Jahres. Foto: Peter Byrne
Die 146. British Open im Royal Birkdale Golf Club gehört zu den vier wichtigsten Turnieren des Jahres. Foto: Peter Byrne

Fakten zu den Open

Im Jahr 1860 wurde die erste Open Championship im Prestwick Golf Club an der schottischen Westküste ausgetragen. Willie Park Senior siegte und erhielt einen Gürtel als Trophäe. Erst ab 1872 bekam der Gewinner die Claret Jug überreicht. Am häufigsten gewann der Brite Harry Vardon die British Open – sechsmal zwischen 1896 und 1914.

Der Open Club 2017

Der Royal Birkdale Golf Club liegt rund 30 Kilometer nördlich von Liverpool. In diesem Jahr feiert der Club ein Jubiläum: Zum zehnten Mal sind die Open zu Gast auf dem Küstenplatz. Bei der letzten Austragung im Jahr 2008 siegte der Ire Padraig Harrington. Der Par-72-Platz an der Nordwestküste Englands ist ein typischer Links-Platz. Tiefe Sandbunker und dichtes Rough an den Seiten der Spielbahnen machen den Profis das Leben schwer. Kommt auch noch stürmischer Wind dazu, wird es für alle extrem schwierig. Mit einer Gesamtlänge von 6233 Metern Länge ist der Golfplatz aber eher kurz.

The Open = Volksfest für die Briten

Southport (dpa) 24. Juli 2017. Es ist laut bei der 146. Open Championship. «Come on, Chris», brüllen tausende Fans vor der Videoleinwand im Hospitality-Bereich des Royal Birkdale Golf Clubs. Der Engländer Chris Wood hat gerade mit seinem zweiten Schlag den Ball aus 130 Metern direkt im Loch auf dem 18. Grün versenkt.

british open
Für die Golffans sind die Open ein wahres Fest: Eine bunte Schar verfolgt die Veranstaltung. Foto: Richard Sellers

Solch tollen Golfschläge werden hier richtig abgefeiert. Mit Bier, Fastfood und jeder Menge Spaß. Es herrscht Volksfeststimmung auf dem Golf-Planeten. Bei einem der ältesten Golf-Turniere der Welt dreht sich logischerweise alles um den kleinen weißen Ball mit den vielen Dellen. Mehr als 250.000 Golf-Fans pilgern an den vier Turniertagen nach Southport.

In der aufgebauten Zeltstadt wird hitzig über die Stars der Szene diskutiert und gefachsimpelt. Wer ist gerade gut oder schlecht in Form, wer spielt mit neuen Schlägern oder trägt neue Klamotten. Für die vielen Kinder haben die Veranstalter und Sponsoren eigens kleine Golf-Parks aufgebaut, um auch sie für den Sport zu begeistern. Und wer shoppen möchte, ist hier auch richtig: Allein das riesige Zelt mit den Merchandise-Artikeln hat fast die Ausmaße eines Sechs-Loch-Übungsplatzes.

Golf Tipps vom Pro

Mitten drin im Getümmel ist Mark Taylor, Golflehrer aus Nantwich Cheshire. Der 44-Jährige gibt interessierten Laien und ambitionierten Amateuren im 15-Minuten-Takt wertvolle Tipps für ihren Schwung. Auf der improvisierten Driving Range dreschen seine Klienten die Bälle mit den Schlägern in ein zwei Meter entferntes Netz. Marks geübtes Auge erkennt die Fehler sofort. Schnell ein paar kleine Korrekturen an der Ausrichtung des Körpers, der Schwungebene oder des Handgelenkwinkels und schon verlassen die Hobby-Golfer die kurze Übungseinheit mit einem Lächeln im Gesicht.

Mark und seine Kollegen sind jedes Jahr im Auftrag der PGA-Europe bei der Open, egal auf welchem Platz sie auf den Britischen Inseln ausgetragen werden. «Es macht einfach einen riesigen Spaß», schwärmt der Golflehrer von dem Traditionsturnier. ‚Egal ob die Sonne scheint oder es stürmt und regnet. Die Leute lieben ihre Open.‘

Doch wie heißt das Golf-Volksfest denn nun richtig? The British Open, The Open oder doch The Open Championship? ‚Für die Golf-Fans in England ist das eindeutig. Es heißt The Open‘, macht Mark unmissverständlich klar.

Auch die britischen Medien debattierten wieder einmal heftig über das Dauerthema. Englands Golf-Ikone Nick Faldo trieb dabei die Diskussion auf die Spitze als er spöttisch meinte, man solle das Turnier doch einfach nur noch «The» nennen. Faldo gewann vor 25 Jahren als letzter englische Golfer die Open. Die Fans auf der Insel wünschen sich sehnlichst, dass die lange Zeit des Wartens ein Ende hat und endlich wieder ein Engländer die Claret Jug, die silberne Weinkaraffe, am Sonntagabend in die Höhe recken kann. Dann wird die Party auf dem Golf-Planeten noch viel lauter.

Offizielle Homepage der Open

News zur British Open Chamionship

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